Neues aus dem Markt

18.08.2025 - Zubau im Juli: Leicht positiver Saisonverlauf auf niedrigem Niveau

 
 

Die PV-Zubauzahlen für Juli 2025 scheinen erstmals seit Monaten auf eine leichte Belebung hinzudeuten. Dennoch bleibt das Gesamtvolumen deutlich hinter den Vergleichswerten der Vorjahre zurück. Besonders das Segment der kleineren Dachanlagen bewegt sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Neue Impulse für den Markt werden frühestens im Herbst erwartet – nach dem für die Solarbranche üblichen Sommerloch. Positive Zeichen kommen aus dem Bereich Elektromobilität und Wärmepumpe.

Zubaustatistik vor dem Sommerloch

Unter Einbeziehung noch zu erwartender Nachmeldungen zeigt sich für Juli mit 1.285,1 MWp (Stand: 13.08.2025) eine leicht ansteigende Tendenz beim Zubau. Im Vergleich zum Vormonat liegt das Wachstum in allen Anlagensegmenten erfreulicherweise leicht im Plus, doch gegenüber dem Vorjahr ist die Entwicklung weiterhin deutlich schwächer. Besonders Freiflächenanlagen tragen mit den größten Zuwächsen zum Gesamtbild bei, während der Zubau im gewerblichen Dachanlagenbereich eher verhalten bleibt.

PV-Meldezahlen Juli 2024 bis Juli 2025 (nach Monaten)

Die urlaubsbedingte Sommerflaute entsteht durch Projektverschiebungen, sinkende Installationskapazitäten und einen verlangsamten Verwaltungsapparat. „Das Sommerloch ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Branchenkalenders – und wir sehen es jedes Jahr wieder in den Zahlen“, erläutert Firmengründer und Geschäftsführer Kai Lippert. „Im August wird sich die Flaute traditionell noch einmal verschärfen, bevor ab September wieder eine spürbare Erholung einsetzt.“


Zubau im Distributionsbereich 40 % unter Vorjahr

Die kumulierten Zahlen im privaten Anlagensegment liegen für die ersten sieben Monate 2025 deutlich unter dem Niveau der beiden Vorjahre. „Zahlreiche Installationsbetriebe melden uns eine deutlich rückläufige Nachfrage aus dem privaten Anlagensegment. Trotz guter Renditen und Investitionsanreizen bleiben die Kapazitäten im PV-Handwerk unausgelastet.“ berichtet Jan Paul Dahm, zweiter EWS-Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers.

Der Plugin-PV-Bereich liegt im Vergleich zum Vorjahr zwar auf etwas höherem Niveau, das große Potenzial in diesem Bereich bleibt aber ungenutzt – unter anderem, weil der Zubau häufig ohne fachliche Begleitung erfolgt. Das führt immer wieder zu Fehlentscheidungen und Qualitätsmängeln.

 

Installierte PV-Leistung bis 100kWp Leistung 2019 bis 2025 (jeweils Jan. bis Juli)

 

Private Speichersysteme dominieren den Markt

Ähnlich wie im PV-Bereich hält sich der private Speicherzubau seit dem Frühjahr stabil, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahr. Während die Zubauzahlen bei großen Gewerbe- und Industriespeichern zuletzt starken Schwankungen unterlagen, bleibt der Zubau von Speichern mit einer Kapazität zwischen 30 und 1.000 kWh enttäuschend niedrig. Ein Grund dafür: Viele der auf der Intersolar vorgestellten Produktneuheiten sind bislang nicht flächendeckend verfügbar. Für den Herbst sind jedoch größere Auslieferungen und weitere Markteinführungen geplant. „Mit den neuen Speicher-Serien, wie sie einige unserer Lieferanten im Herbst auf den Markt bringen, könnten wir gerade im mittleren Leistungssegment frische Impulse sehen.“, betont Kai Lippert.

Installierte Speicherkapazität nach Größenklassen (Juni 2024 - 2025)


Solare Wärme und E-Mobilität schaffen Perspektive

Der Anteil neu zugelassener Elektroautos steigt kontinuierlich an. Gleichzeitig wächst der Anteil des selbsterzeugten Solarstroms, der für das Laden genutzt wird: Von 23 % im Jahr 2023 auf inzwischen 36 %. Auch die Zahl der installierten Wärmepumpen nimmt weiter zu und steigert so den Eigenverbrauch von Solarstrom. Die Kombination aus PV-Anlagen, Speichern, Ladeinfrastruktur und Wärmepumpen trägt zur Lastverschiebung bei und verbessert so die Netzstabilität. Für das Fachhandwerk eröffnen sich dadurch neue Geschäftsfelder, die helfen können, rückläufige Aufträge in anderen Bereichen auszugleichen.

Zum 1. August sind die Vergütungssätze planmäßig um 1 % gesunken. 

Weitere Auswertungen zur Entwicklung des Zubaus sowie Details zur Einspeisevergütung finden Interessierte unter dem nachfolgenden Link.

Link: Bundesnetzagentur – EEG-Zubauwerte und Fördersätze