Neues aus dem Markt

30.06.2020 - PV-Zubau im Mai 2020 bei 446 MWp – 52 GW Deckel wird gestrichen

Die Bundesnetzagentur hat den PV-Zubau für Mai 2020 veröffentlicht: Mit 446,254 MWp liegt die neu registrierte Leistung deutlich über den bisherigen Monatsergebnissen. Von Januar bis April 2020 waren konstante Werte von zuletzt bis zu 380 MWp erreicht worden – nun also wurde eine deutliche Spitze gesetzt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Mai 2019) hat sich der Zubau sogar verdoppelt.

PV-Meldezahlen Februar 2019 bis Mai 2020 (nach Monaten)

Das gute Maiergebnis ist dem starken Segment der Großanlagen über 750 kWp zu verdanken, fast 38 % der gemeldeten Anlagenleistung fällt in dieses Segment. Die Aufteilung nach Anlagengrößen im Einzelnen:

  • Anlagen bis 10 kWp Leistung: 83,066 MWp
  • Anlagen > 10 kWp – 30 kWp Leistung: 29,521 MWp
  • Anlagen > 30 kWp – 100 kWp Leistung: 32,164 MWp
  • Anlagen > 100 kWp – 750 kWp Leistung: 132,793 MWp
  • Anlagen über 750 kWp: 168,710 MWp

Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits neue Anlagen mit einer Leistung von 1,92 GWp neu registriert, soviel wie seit 2012 nicht mehr. Die Gesamtsumme der installierten Leistung beträgt laut Bundesnetzagentur 50,880 GWp.

Photovoltaik-Zubau in Deutschland nach Größenklassen 2012 bis 2020 (jew. Jan.-Mai)

Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass der im EEG verankerte 52 GW-Förderdeckel von Solaranlagen (nach §49 Abs. 5 EEG) nun nach langem Hin und Her ersatzlos gestrichen wird. Der Bundestag hat die Löschung des entsprechenden Passus Mitte Juni (und somit kurz vor der parlamentarischen Sommerpause) im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes durchgewinkt. Die Annahme durch den Bundesrat, der am 3. Juli 2020 letztmalig vor den Ferien tagt, gilt als sicher. Somit erhalten Photovoltaikanlagen bis 750 Kilowatt Leistung auch nach Erreichen der 52 GW-Marke eine Einspeisevergütung – und Anlagenbetreiber und Investoren haben Planungssicherheit.

Ende Juli veröffentlicht die Bonner Behörde die neuen Vergütungssätze für August, September und Oktober 2020. Es gilt davon auszugehen, dass die Degression erneut bei 1,4 % liegen wird – vorausgesetzt, dass der Zubau annähernd das Niveau der Vormonate erreicht. Herangezogen werden die Monatswerte von Januar bis Juni 2020, die dann auf ein ganzes Jahr hochgerechnet werden. Die aktuellen Fördersätze finden Sie wie gehabt in den Vergütungsübersichten des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Link: BSW-Übersicht „EEG - feste Einspeisevergütungen (Basis)“

Link: BSW-Übersicht „EEG - Vergütungsübersicht mit Erlösen aus Direktvermarktung“