06.05.2022 - PV-Branche am Limit – Wir schalten mal einen Gang runter!

Da sich die Liefersituation in unserer Branche immer weiter zuspitzt, sehen wir uns gezwungen, die Erfassung neuer Aufträge vorübergehend auf einen absehbaren Lieferzeitraum zu beschränken. Die Arbeitslast, die sich durch die „Verwaltung des Mangels“ ergibt, schränkt unsere Handlungsfähigkeit inzwischen so ein, dass wir uns bis auf Weiteres auf Anfragen und Bestellungen konzentrieren müssen, die sich auf Produkte mit gesicherter Verfügbarkeit beziehen. Verbindliche Aussagen über Preise und Lieferzeiträume, die weiter als 6 Monate in der Zukunft liegen, sind derzeit praktisch nicht möglich. Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir solche Anfragen und Aufträge deshalb vorerst nicht bearbeiten können und unsere Projektierungsabteilung keine neuen Anfragen mehr annehmen kann, bis wir alle Vorgänge abgearbeitet haben, die sich bis heute aufgestaut haben.

Die Krisen überlagern sich

In über 37 Jahren EWS-Firmengeschichte gab es nicht eine Krise von solch globaler Dimension, wie sie die Weltwirtschaft derzeit gleich mehrfach beutelt: Corona-Pandemie, Rohstoff- und Energieengpässe, Umweltkatastrophen und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine verursachen wechselseitig so große Probleme in den Lieferketten, dass eine langfristige Lieferplanung, wie Sie sie von uns gewohnt sind, beim besten Willen nicht mehr umsetzbar ist. Bereits mehrfach, zuletzt ausführlich am 8. April 2022, haben wir versucht, Sie über die Gründe für Warenverknappung und Preissteigerungen auf dem Laufenden zu halten. Heute müssen wir uns eingestehen, die weiteren Folgen derzeit nicht absehen zu können.

Lieferplanung oder Spekulation

Seit Monaten sehen wir uns damit konfrontiert, dass fast 90 % aller Lieferzusagen und beinahe jede zweite Preisvereinbarung von Seiten unserer global agierenden Lieferanten nicht eingehalten werden. Derzeit binden die daraus resultierenden Umplanungen und Auftragsanpassungen fast alle Personalkapazitäten, weil Tausende von Vorgängen immer wieder bearbeitet und gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden Alternativlösungen gefunden werden müssen. Deshalb müssen wir vorerst „auf Sicht fahren“, d. h. wir werden nur noch neue Aufträge annehmen, in denen alle betroffenen Komponenten mit einem Mindestmaß an Sicherheit auch verfügbar sein werden. Am Ende nützt es nämlich niemandem, Geschäfte auf Basis von Spekulationen abzuschließen. Da stimmen Sie uns sicher zu.

Annahme von Projektierungsanfragen vorerst ausgesetzt

Auch unsere Projektierungsabteilung ist komplett überlastet, weil alle Kapazitäten in unzählige Umplanungen gehen, die durch das Lieferchaos verursacht werden. Es wird einige Wochen dauern, bis diese Vorgänge chronologisch abgearbeitet worden sind und wir Ihnen die Leistungen unseres Planungsteams wieder für neue Anfragen zur Verfügung stellen können. Bis wir wieder annehmbare Reaktionszeiten bieten können, steht Ihnen natürlich weiter unser Planungstool QuickPlan zur Verfügung, mit dem Sie gern selbstständig technische Auslegungen sowie Ertrags- und Wirtschaftlichkeits­berechnungen erstellen und für Ihre Kundschaft dokumentieren können. Wir raten Ihnen allerdings dringend dazu, bei der Kalkulation von Angeboten mit dem Hinweis auf die eingeschränkte Produktverfügbarkeit und die unsichere Preisentwicklung gegenüber Ihren Kundinnen und Kunden ebenfalls unverbindlich zu bleiben.

So können Sie mitwirken

Bei den derzeitigen Lieferzeiten klingt es fast wie Hohn, Sie um noch mehr Geduld und Flexibilität zu bitten, aber uns bleibt sonst wenig übrig. Was bei EWS innerhalb der nächsten 6 Monate noch frei verfügbar ist, können Sie bequem und stets aktuell mit unserem Online-Einkaufsberater QuickShop ermitteln. Hier bilden wir alles ab, wovon wir trotz aller gebotenen Vorsicht annehmen dürfen, es auch wirklich (rechtzeitig) geliefert zu bekommen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir darüber hinaus vorerst keine Anfragen, Reservierungen oder Bestellungen annehmen. Wenn möglich, sehen Sie bitte davon ab, Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wegen derartiger Fragestellungen zu kontaktieren, denn diese können derzeit leider auch keine anderen Antworten geben.

Wir werden tun, was in unserer Macht liegt

Diese zeitlich begrenzten Maßnahmen verschaffen uns hoffentlich den notwendigen Spielraum, um bei der Abwicklung bestehender Aufträge wieder zu vertretbaren Reaktionszeiten zu gelangen. Noch während wir das mit allen Kräften umsetzen, verstärken wir unsere Anstrengungen, um gemeinsam mit unseren Lieferanten zu mehr Liefervolumen, verlässlichen Preiszusagen und einer belastbaren Lieferplanung zurückzufinden. Bereits bestehende Aufträge, auch die, die über diesen Zeitraum hinausgehen, werden bevorzugt ausgeliefert, sobald wir wieder freie Kapazitäten haben. Darüber hinaus werden wir weiter rollierend alles in unserem Webshop abbilden, was innerhalb der folgenden 6 Monate verfügbar ist. Natürlich halten wir Sie weiter auf dem Laufenden und informieren Sie umgehend, wenn sich die Liefersituation wieder entspannt.

Die Grenzen des Wachstums

Wir versuchen immer, mit unseren Kapazitäten und Leistungen der Nachfrage­entwicklung voraus zu sein. Schon vor über einem Jahr haben wir bei EWS alle erforderlichen Investitionen auf den Weg gebracht, um der rasant steigenden Nachfrage gerecht werden zu können. Seitdem weihen wir auf dem stetig wachsenden Betriebsgelände regelmäßig zusätzliche Lagerhallen und Bürogebäude ein. Bis Ende 2023 werden wir unsere Lagerkapazität verdoppelt und unser Team um gut 50 % ausgebaut haben. Allein im ersten Quartal dieses Jahres haben wir schon über 20 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingearbeitet und unseren Warenumschlag gegenüber dem Vorjahr verdoppelt – schneller geht es einfach nicht.

Unser „Angebot der Woche“ macht Pause

Vor dem Hintergrund der o. g. Situation schicken wir unser wöchentliches Mailing Angebot der Woche etwas früher als üblich in die Sommerpause. Anstelle der üblichen Sonderangebote und Schnäppchen informieren wir Sie stattdessen regelmäßig über neue Entwicklungen in Bezug auf Verfügbarkeiten und Preisentwicklungen.

Zum Schluss möchte ich betonen, dass wir es sehr bedauern, Ihnen diese Umstände nicht ersparen zu können. Seien Sie versichert, dass wir nichts unversucht lassen, damit unsere Leistungen wieder Ihrem und unserem Anspruch gerecht werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir dazu innerhalb weniger Wochen entscheidende Schritte gehen können. Sobald die Sicht klar wird, können wir gerne wieder gemeinsam auf die Überholspur wechseln.